Hoffnungsträger trotz grossem Klimastress

Am 25. April wird weltweit der Tag des Baumes gefeiert. Das Waldbüro Schweiz ruft deshalb dazu auf, diesen Anlass zu nutzen, um sich mit den Fragen rund um den Baum zu beschäftigen. Bäume könnten laut der ETH Zürich mittels weltweiter Aufforstung von 9000 Millionen Hektar Land zur Rettung des Klimas beitragen. Auf der anderen Seite leiden die Bäume hierzulande unter den Folgen von Hitze, Dürre, Stürmen und dem Borkenkäfer.

Tag des Baumes wirft in der heutigen Zeit besonders viele Fragen auf

Warum ist jeder einzelne Baum wichtig und warum sollten wir uns nicht nur zum internationalen Jahrestag mit den Bäumen befassen? Ganz einfach, weil sie für die Menschen von unschätzbarem Wert sind. Drei Billionen Bäume übernehmen weltweit ganz wichtige Aufgaben als wichtigster CO2 Speicher, als Regulatoren für den Niederschlag und Teil des Wasserkreislaufs, als kühlende Klimaanlage für die Erde oder als wirksame Luftreiniger. Ein einzelner Baum kann jährlich bis zu 5 Kilogramm Luftschadstoffe aufnehmen und bis zu 130 Kilogramm Sauerstoff produzieren.

Angesichts der Fakten über die enormen Leistungen jedes einzelnen Baumes wird die Bedeutung der hölzernen Riesen für uns und unser Ökosystem immer deutlicher.
Der Wald in der Schweiz besteht aus ⅔ Laubbäumen und ⅓ Nadelhölzern, wobei Fichte, Tanne und Buche die häufigsten Arten unter den 535 Mio. Bäumen stellen. Sie werden hierzulande durchschnittlich 100 Jahre alt, die ältesten Eiben in der Schweiz sind geschätzt sogar ca. 1500 Jahre alt. Der internationale Tag des Baumes soll die Bedeutung und den Sinn der Bäume und der Wälder für uns Menschen und die Wirtschaft im Bewusstsein halten. Mehr interessante Informationen über die Bäume und unseren Wald und gibt es vom Schweizer Waldbüro im Web.

Bäume, den Wald und die Natur richtig entdecken

Mit Corona-Virus und den gravierenden Einschränkungen im Freizeitbereich, kam in unserer Gesellschaft auch die Wiederentdeckung der Natur und der Wälder. Wie in anderen Bereichen hat leider auch diese Entwicklung zwei Seiten. Einerseits tut uns allen die Natur gut. Andererseits tut die derzeitig stark zunehmende Übernutzung durch uns alle der Natur nicht gut. Die kollektive und teilweise rücksichtslose Beschlagnahmung von Feld, Wiese und Wald kann nur mit fehlendem Natur- und Umweltverständnis begründet werden. Solange die Natur lediglich als kostenlose und erst noch attraktive Kulisse für das Ausleben unserer Freizeitaktivitäten betrachtet wird, fehlt der Respekt vor dem wertvollen öffentlichen Gut. Die Natur richtig entdecken ist tatsächlich nicht einfach – es ist wahrlich kein Spaziergang und es ist auf der anderen Seite auch nicht gekoppelt an irgendwelche sportliche Leistungen. Vielmehr braucht ehrliches Interesse, grosse Neugier und viel Achtung und Respekt gegenüber unserer Natur und Umwelt. Vielleicht wäre gerade jetzt der ideale Zeitpunkt, um wieder einmal einen Baum bewusst unter die Lupe zu nehmen, seine Duftnote zu riechen, seine bemooste Rinde zu ertasten, seine Krone zu bestaunen oder seinen Wurzeln nachzugehen.

Bäumiges Angebot für Naturfreunde

Aufgrund der derzeitigen Corona Situation kann das Waldbüro seine geführten Waldachtsamkeits-Touren momentan nicht abhalten. Aus aktuellem Anlass und als Beitrag zum Tag des Baumes, verschenkt das Waldbüro unter allen Interessierten, 20 Teilnehmerplätze für eine der kommenden Waldbade-Touren. Verlost werden je 10 Plätze für Touren in den Kantonen Aargau/Solothurn/Luzern und je 10 Plätze im Kanton Zürich. Als Trostpflaster für alle anderen offeriert das Waldbüro auf allen Buchungen/Gutscheine bis Mitte Mai eine 3 für 2 Aktion (Achtung alle Touren werden erst durchgeführt, sobald diese vom Bund wieder bewilligt sind). An der Verlosung teilnehmen kann man einfach mit einem Email mit dem Vermerk „Tag des Baumes“ an info@waldbuero.com.

Robinie ist Baum des Jahres 2020

Der Wald ist gefordert und wird sich kontinuierlich verändern. Eine der Hoffnungsträgerinnen im klimabedingten Waldumbau ist der Baum des Jahres – die Robinie. Bei ihr sind die Meinungen unter Fachleuten allerdings geteilt. Sie gilt durch ihre Trockenheitstoleranz in Zeiten des Klimawandels als sehr hitzeresistente und damit zukunftsträchtige Baumart. Nach einem Brand oder Sturm nimmt die sogenannte Scheinakazie beispielsweise überdurchschnittlich schnell wieder ihren Platz ein und ist heute eine der weltweit am häufigsten gepflanzten Baumarten. Als nicht heimische Baumart, sie stammt aus Amerika, hat sie bei uns ohnehin noch keinen grossen Stellenwert und die Hälfte der Population wächst auf der Alpensüdseite. Viele sehen die Robinie als invasiven Neophyt, also eine gebietsfremde Pflanze, die bekämpft werden soll. Insbesondere ihre Rinde ist giftig und kann für Tiere und Kinder unter gewissen Umständen gefährlich werden. Wiederum andere sehen in ihr eine gute Alternative auf Grenzstandorten von Eichen und Buchen.

Robinie – Baum des Jahres 2020