Wir fühlen uns in der Natur geborgen und wohl. Der Grund dafür ist eine genetische Veranlagung von uns Menschen – hatten doch unsere frühen Vorfahren in den Wäldern Deckung gefunden. Konkret boten ihnen Bäume und Sträucher wichtigen Schutz, um sich bei der Jagd unbeobachtet den Tieren zu nähern. Das damit verbundene positive Gefühl ist uns bis jetzt erhalten geblieben.


Diese Tatsache erklärt, warum sich die moderne, urbane Bevölkerung nach einer Mittagspause im Park besser fühlt. Oder warum der Blick in einen schönen Garten die Laune verbessert und weshalb ein Waldaufenthalt schnell erholend wirkt.


Die Reizüberflutung des städtischen Lebens wirkt häufig als Stressfaktor.


Natürliche Landschaften wie Wälder habe eine beruhigende Wirkung, weil sie die evolutionär bedingten Erinnerungen an die schützende, natürliche Umgebung wecken.


Alltagssorgen und -bedrohungen rücken zumindest für die Zeit des Naturaufenthalts in den Hintergrund. Die experimentelle Psychologie zeigt, dass sich in der Natur die Gesichtsmuskulatur entspannen, ja sehr oft sogar ein Lächeln entsteht. Die kognitive Verarbeitungsflüssigkeit erleichtert ein intuitives Entscheiden. Die unterschiedlichen Grüntöne der Natur beruhigen einerseits die Augen, regen aber andererseits unsere Kreativität an.


Attention Restoration Theory: In unserm Alltag werden wir häufig dazu gezwungen, uns bewusst zu konzentrieren (=gerichtete Aufmerksamkeit). Dies ermüdet uns. Die Natur hingegen ermöglicht uns, unseren „Akku“ wieder aufzuladen, denn wir können die Aufmerksamkeit ohne Mühe auf Bäume, Wurzeln, Blätter und unterschiedliches Grün, etc. richten, die uns natürlich und ohne Anstrengung ansprechen. Dieses restaurative Potential von Wäldern, Bergen oder anderen Landschaften geht in unserer modernen und technologiegetriebenen Gesellschaft leider viel zu häufig vergessen.


Bereits im letzten Jahrtausend wurde in Studien belegt, dass die Heilung von Patienten schneller erfolgte, wenn diese ein Zimmer mit Aussicht ins Grün geniessen – im Gegensatz zu einem Blick auf eine graue Hausmauer. Zudem hatten die Patienten weniger Medikamente benötigt und von dem Pflegepersonal wurde bestätigt, dass sie optimistischer in die Zukunft schauen würden.

Natürliche Landschaften wie Wälder, Wiesen oder Berge sind eine unglaublich wertvolle Ressource für die Gesundheit und unser Wohlbefinden. In Irland, Südkorea und Japan werden Naturaufenthalte bereits von Ärzten verschrieben. Hoffentlich wird dies bald überall geschehen